«Aktiv erholen statt rumsitzen»

News teilen

Im letzten Jahr lief der Triathlet und Olympionike Andrea Salvisberg am SwissCityMarathon seinen ersten Marathon. Er siegt nicht nur, sondern egalisierte mit 2:24:24 auch einen neuen Streckenrekord. Da liegt noch mehr drin, sagt der 33-Jährige, auch dank der richtigen Erholung.

Mit einem Jahr Abstand: Was bedeutet dir der Sieg in Luzern?

Extrem viel. Ich lief meinen ersten Marathon und realisierte, dass ich ein sehr starker Läufer bin. Das will ich nun im Triathlon umsetzen. Der Marathon am SwissCityMarathon war mein Start in die Langdistanz.

Hast du den Streckenrekord angepeilt?

Eigentlich sollte es nur ein Training sein, ein Test, vor dem Ironman in Israel. Den Streckenrekord hatten wir nie angepeilt. Aber letztlich wurde es ein Wettkampf. Ich hatte bis Kilometer 32 einen Pacemaker, dessen Tempo ist halten sollte. Bis dahin war es ein sehr angenehmes Tempo und überhaupt nicht anstrengend. Auf den letzten 10 Kilometern konnte ich dann Gas geben. So hat es wohl mit dem Streckenrekord geklappt. Aber ich muss sagen: Auf den schnelleren letzten 10 Kilometern kamen auch die Schmerzen.

Wie hast du den Lauf erlebt?

Es war eines der schönsten Erlebnisse. Überall am Streckenrand hatte es viele Leute und Musikgruppen, dazu die herrliche Kulisse mit See und Bergen. Cool war auch, wie mich die vielen Leute in der Altstadt angefeuert haben. Richtung Ziel lief ich noch an allen Läuferinnen und Läufern vorbei, die erst gestartet waren. Auch die haben mich unterstützt. So wurde ich auf den letzten Kilometern im Doppelpack angefeuert.

Du bist Triathlet. Wieso bist du in Luzern einen Marathon gelaufen?

Einige Wochen nach dem SwissCityMarathon nahm ich erstmals an einem Ironman über die Langdistanz teil. Der Marathon in Luzern war eine Vorbereitung darauf, um zu sehen, wie schnell ich laufen kann. Der Ironman in Israel lief dann nicht optimal. Beim Velofahren verbrauchte ich zu viel Energie, die mir beim Laufen fehlte. Mein Ziel ist es, in einem Ironman den Marathon unter 2:40 zu laufen. Das möchte ich in den nächsten zwei Jahren erreichen. Ein weiteres Ziel ist es, meine Zeit in Luzern nochmals zu verbessern.

Du startest also erneut in Luzern?

Ja. Ich will unbedingt wieder in Luzern laufen. Obwohl es ein strenges Rennen war und ich danach extrem Muskelkater hatte.

Deine Tipps für eine optimale Erholung?

Dieses Thema ist für mich sehr wichtig. Im Triathlon ist das sozusagen die vierte Disziplin. Drei Punkte sind zentral. 1. Ernährung: Unmittelbar nach einem harten Rennen oder anstrengenden Einheiten trinke ich einen Proteinshake und esse viel, um den Körper wieder mit Kohlenhydraten und Proteinen aufzufüllen. 2. Aktive Erholung: Nach einem Rennen gehe ich spazieren und etwas joggen, ich schwimme oder fahre Velo – trotz Muskelkater und ganz locker. So werden die Muskeln durchblutet und erholen sich besser als wenn man nur rumsitzt. 3. Sauna und Massage: Das fördert die Erholung des Körpers ebenfalls. Sauna und Kaltwasserbäder sind eine top Kombination, mit der ich mich sehr gut erholen kann. Mit diesen Massnahmen war ich den Muskelkater von Luzern nach vier bis fünf Tagen los.