In Zeiten der Digitalisierung, demografischer Entwicklung und veränderten Konsumverhaltens sind auch Organisatoren von Laufveranstaltungen gefordert. Mit neuen Ideen und Anpassungen müssen sie dafür sorgen, dass die Veranstaltungen attraktiv und innovativ bleiben. Von dieser Entwicklung ist auch der SwissCityMarathon betroffen, der in diesem Jahr bereits zum 13. Mal stattfindet. Geschäftsführer Reto Schorno und Projektleiter Marco Scherer zu Anpassungen in diesem Jahr und Ideen für die Zukunft, die einiges an Vorlauf benötigen.
Laufen ist die natürlichste Sache der Welt. Insofern eigentlich «altmodisch». Wie gestaltet der SwissCityMarathon sein Angebot trendy, frisch und dynamisch?
Reto Schorno: Laufen boomt nach wie vor. Immer mehr Personen beginnen mit Laufen. Viele dieser Läuferinnen und Läufer nehmen aber noch nicht an einer Veranstaltung teil. Wir möchten mit verschiedenen Distanzangeboten, ohne Leistungsdruck, mit Teammöglichkeiten und natürlich einem tollen Rahmenprogramm die Leute zu einer Teilnahme motivieren. Zudem wollen wir künftig noch stärker vermitteln, dass das Erlebnis und die Erfahrungen im Zentrum stehen. Wir wollen motivieren und sagen: Egal welche Distanz und welches Alter – auch du kannst es schaffen!
Marco Scherer: Die Zusammensetzung der Teilnehmenden ist in vielerlei Hinsicht breit gestreut – sei dies bezüglich Alter, Geschlecht, Sprache, Laufdistanz, Nutzung von Social Media und so weiter. In diesem Sinne gehen auch die Wünsche und Bedürfnisse der Läuferinnen und Läufer auseinander und verändern sich über die Jahre. Genau aus diesem Grund versuchen wir stets, innovative Angebote zu schaffen. So führen wir beispielsweise unsere Homepage viersprachig oder haben einen digitalen Startsack eingeführt. Den bewährten Startsack für die Läuferinnen und Läufer gibt es natürlich nach wie vor.
Gibt es weitere Neuerungen, welche auf die verschiedenen Zielgruppen zugeschnitten sind?
Reto Schorno: Ja, das beginnt bereits bei den Kleinsten. So findet der Maratholino neu auf der Seebrücke im Herzen der Stadt Luzern statt. Wo sonst dürfen die Kleinsten an so prominenter Lage rennen? Dies sollte zu einer Teilnahme motivieren und könnte der Einstieg in den Laufsport sein.
Marco Scherer: Weiter gibt es über alle Distanzen die Möglichkeit, ohne Rangierung und damit ohne Druck zu laufen. Dieses Angebot erfreut sich immer grösserer Beliebtheit. Auch der 10KMLauf für UNICEF, ein CharityLauf, kommt sehr gut an. Die Armeekategorie speziell für Angehörige der Armee, Spezialanmeldung für ganze Firmen, Teamwertungen in allen Distanzen sind nur drei von vielen weiteren Angeboten.
Gibt es auch schon Ideen für Anpassungen in der Zukunft?
Reto Schorno: Wer uns kennt, der weiss, dass wir uns stets weiterentwickeln und kreative Ideen in der Pipeline haben. Ein grosses Ziel ist es, im Marathon etwas vom ZweiRundenkursCharakter wegzukommen. Dies ist eine Bestrebung, welche viele Konsequenzen mit sich bringt und deshalb sehr zeitintensiv ist. Wenn uns dies aber gelingen würde, wäre das für den Marathon top und äusserst attraktiv. Vorerst stehen jedoch zahlreiche Abklärungen an.
Marco Scherer: Eine weitere Anpassung ist bereits für das Jahr 2020 geplant. Dann soll der DuoMarathon zum TeamMarathon erweitert werden. Hierbei kann die Marathonstrecke von drei Personen als Staffelteam gelaufen werden. Im aktuellen DuoMarathon teilt sich ein Zweierteam den Marathon mit je 21 Kilometern auf. Damit entstehen neue Möglichkeiten, Distanzen und Teamgrössen. Selbstverständlich haben wir aber noch viele Ideen für die Zukunft im Kopf. Es bleibt also stets spannend bei uns.